Der Deichgrafenhof
Bericht aus dem Eider Kurier.
Tating. Reetdachdecker haben begonnen, einen der bedeutendsten Haubarge auf der Halbinsel Eiderstedt - auf dem Deichgrafenhof in Tating neu einzudecken. Eine Arbeit an dem Sechs-Ständer-Bauwerk mit Innenhof aus dem Jahr 1604, die spektakulär anzuschauen ist und sich Wochen hinziehen wird. Die neuen Eigentümer entwickeln zurzeit ein spannendes Nutzungskonzept, das den Gebäudekomplex zu einem Mittelpunkt des regionalen Lebens werden lassen könnte. Der Umbau auch der 200 Quadratmeter großen Loo geschieht in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Dessen Vertreter legen Wert darauf, dass die beachtliche Größe des Raumes optisch erhalten bleibt. Auch deshalb werde eine Wohnung zurückgebaut und in den oberen Bereich des Gebäudes
verlegt werden müssen. Die Loo
als Schmuckstück ließe sich als
Festplatz nutzen für private Fei-
ern, als Tagungsstätte des Ge-
meinderats oderfür Konzerte. Mit
dem Vorplatz des Haubargs wäre
sie auch als Marktplatz etwa für
regionale Produkte denkbar. Der
Bereich, der bislang von den Mit-
gliedern des benachbarten Golf-
clubs als Pub genutzt wurde, wird
zum exklusiven Bistro, für das
Pächter gesucht werden. Luxu-
riöse Appartements sind bereits
im ehemaligen Pferdestall ent-
standen: Traumfänger-Lounge
und Langschläfer-Loft.
Die neuen Eigentümer, Christi-
ane Habemet (52) und Thomas
Lindemann (63), befinden sich
noch in der Konzeptphase, in der
sie Dritte einladen, mitzuplanen
und Ideen unter www.deichgra-
fenhof.de aufzuschreiben. Vor-
gezogen würden jetzt bauliche
Maßnahmen, um die Substanz Das Anwesen fasziniert jeden Betrachter.
so schnell wie möglich für nächs-
te Generationen zu sichern. Das
qewährleistet auch den nach-
haltigen Erfolg der Nutzungs-
konzepte. Beide arbeiten in der
Schweiz, haben aber Wurzeln
in Deutschland. Sie ist Hambur-
gerin, die in Meldorf zur Schule
ging, bietet in Genf Coachings
und Hypnose zur beruflichen
oder privaten Neuorientierung
an. Ihr Mann ist in Worms gebo-
ren und heute im Vorstand des
Schweizer Luxusgüterkonzerns
Richemont, zu dem Mont Blanc
gehört. Vor dem Hintergrund ih-
rer internationalen beruflichen
Tätigkeit haben sie sich gefragt,
wo $ie auf lange Sicht ihren Le-
bensmittelpunkt sehen - und ha-
ben sich vor zehn Jahren in St.
Peter-Ording ein Reetdachhaus
gebaut. In den Sommerferien ge-
nießen sie dort ihr Familienleben
mit ihren Kindern. "Und jetzt wol-
len wir etwas Schönes für Tating schaffen und diesem Juwel zu
neuem Glanz verhelfen."
Sie bedauern es, dass es nicht
gelungen ist, mit dem benach-
barten Golf-Club Konzepte zu
entwickeln, zumal Thomas Lin-
demann selber Golfspieler ist.
Vorschläge, sich über die Nut-
zung der Gebäude zu verstän-
digen, seien nicht angenommen
worden. Stattdessen habe der
Golf-Club die Eigentümer bereits
im Oktober 2015 überrascht mit
seiner Kündigung und darauf ver-
wiesen, nun "eigene unterneh-
merische Ziele" verwirklichen zu
wollen (wir berichteten).
Birger Bahlo
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